Kapitel III
Der Weg in die Freiheit
Der Weg in die Freiheit
Beitrittstäter, Helfer oder Betrogene
Jack Unterweger verfolgte während der Haft nur ein Ziel, die Chance auf eine bedingte Entlassung mit allen Mitteln zu erreichen.Mit großem Geschick nützte er dabei seine durch mehrere Veröffentlichungen während der Haft gestiegene Popularität, sich Menschen des öffentlichen Lebens, vor allem aber Künstler, Politiker und Justizbeamte zu seinen wichtigen Fürsprechern zu machen, indem er sie von seiner vollzogenen Resozialisierung überzeugen konnte. Nach seiner Entlassung ebbte die Euphorie für den «Gefängnisliteraten» jedoch jäh ab, und es zeigte sich, dass so manches Engagement eher oberflächlich erfolgt war.
Endziel: Entlassung
Stets mit einem Bein im Knast
Jack Unterweger
(Foto: Manfred Burger / picturedesk.com)
In einer Kurzbiografie nennt Jack Unterweger die Phase ab 1976 «Beginn eines Umdenkprozesses und einer Neuordnung des Lebens, der An- und Einsichten». Tatsächlich begann Jack Unterweger bereits kurz nach Antritt der lebenslangen Haftstrafe, zunächst an seiner Ausbildung zu arbeiten und sich intensiv um gute Kontakte zu namhaften Persönlichkeiten in der Literatur- und Journalisten-Szene sowie zu Leuten, die sich für die Resozialisierung von Häftlingen einsetzten, zu bemühen. In mühsamer Kleinarbeit versuchte er, sich außerhalb der Gefängnismauern Verbündete zu schaffen. In der Anstaltsbibliothek beschäftigt, las Unterweger eifrig Zeitungen und wusste bald über Verlage, Literaturzirkel und engagierte Journalisten Bescheid, schrieb ihnen Briefe oder ließ ihnen seine Texte zukommen.
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